Druckkostenzuschussverlag oder Selfpublishing

Lieber Selfpublishing als Druckkostenzuschussverlag

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Komm zu uns und werde Verlags-Autor:in!

So oder so ähnliche Werbungen werden derzeit vor allem auf Social Media geschaltet. Die Texte versprechen eine Prüfung des eigenen Manuskripts auf Veröffentlichungstauglichkeit und – bei einem positiven Votum – einen Vertrag bei dem jeweiligen Verlag.

Hört sich toll an, oder?

Endlich das eigene Buch veröffentlichen und das auch noch bei einem richtigen Verlag! Da bekommen angehende Autor:innen feuchte Augen und Herzklopfen.

ABER ACHTUNG: Dieses Versprechen ist ein fieses Spiel mit den Träumen von Schreibenden

Denn hinter diesen Anzeigen steht oft ein sogenannter Druckkostenzuschussverlag – kurz DKVZ. Sperriges Wort, hinter dem sich eine perfide Masche verbirgt. Oft werden auch Begriffe wie Pseudoverlag oder Bezahlverlag verwendet.

Natürlich gibt es auch solche Anzeigen von seriösen Verlagen, doch diese Aufrufe sind sehr selten! Besonders die großen Publikumsverlage ertrinken in unaufgefordert eingesendeten Manuskripten, sie haben also überhaupt kein Interesse und auch keine Notwendigkeit, explizit nach Manuskripten zu fragen.

Was genau ist also ein Druckkostenzuschussverlag (DKZV)?

Ein Druckkostenzuschussverlag wird von dir Geld verlangen, um dein Buch zu lektorieren und zu drucken. Die Summen gehen schnell mal in die Tausende Euro.

Daher sind Druckkostenzuschussverlage KEINE echten Buchverlage!

Denn das Wort „Verlag“ kommt von „vor-legen“ – in diesem Falle Geld. Ein seriöser Verlag wird niemals Geld von den Schreibenden verlangen, die bei ihm unter Vertrag stehen. Der Verlag übernimmt die kompletten Ausgaben für Lektorat, Coverdesign, Marketing, Distribution und so weiter.

Ganz im Gegenteil: Bei seriösen Verlagen ist ein Vorschuss für die Autor:innen üblich. Heißt, die Schreibenden bekommen im Vorfeld Geld vom Verlag, es fließt nicht in die andere Richtung!

Reagiert man nun auf die Beispiel-Anzeige von oben, wird der Druckkostenzuschussverlag das eingesendete Manuskript auf jeden Fall loben – ganz egal, ob es echtes Potential hat oder nicht. Es wird dem Schreibenden eingeredet, dass die Leserschaft nur auf dieses Werk gewartet hat und man sich diese Gelegenheit, die nächste J.K. Rowling zu werden, auf keinen Fall entgehen lassen soll.

Dem so noch mehr angelockten Schreibenden wird versprochen, dass man gleich einen Vertrag losschickt und auch sofort mit dem Lektorat und dem Coverdesign anfangen könnte – allerdings nur, wenn man ganz schnell mal 2.000 € überweist.

Spätestens hier müssen alle Alarmglocken schrillen!

Denn wie oben bereits erwähnt, würde ein seriöser Verlag niemals eine Bezahlung von dem oder der Autor:in verlangen. Auf keinen Fall sollte auch nur ein Euro fließen oder ein Vertrag unterschrieben werden!

Denn auch wenn die Druckkostenzuschussverlage blumig versprechen, das gedruckte Buch in alle Buchhandlungen zu bringen und zu einem echten Erfolg zu machen, haben sie daran gar kein Interesse. Sie haben ihr Geld schon bekommen – und zwar von den Schreibenden. Es besteht also keine Veranlassung für einen DKZV, in Werbung und in die Bekanntmachung des Buchs zu investieren. Deswegen werden sie dies auch (fast) nicht tun.

Der oder die Autor:in sitzt also am Ende da, um mehrere tausend Euro ärmer und mit einem oft unverkäuflichen Buch – denn meist engagieren Druckkostenzuschussverlage für Lektorat und Coverdesign keine Profis, wodurch die Qualität dieser Bücher weit unter dem Marktstandard liegen. Und es kommt noch schlimmer, denn viele Druckkostenzuschussverlage lassen die Schreibenden Knebelverträge unterzeichnen, bei denen die Rechte an dem Manuskript für viele Jahre abgetreten werden.

Geld weg + Buchrechte weg = Worst Case Scenario

Wie erkennt man einen Druckkostenzuschussverlag?

Das sicherste Zeichen, dass man gerade einen Pseudoverlag vor sich hat, ist der Weg des Geldes:

Vom Verlag zum Schreibenden = Seriöser Verlag

Vom Schreibenden zum Verlag = Druckkostenzuschussverlag (!)

Alternativ kann man das Programm des fraglichen Verlags anschauen, wie erfolgreich die Bücher sind und wie professionell die Erscheinung und auch Vermarktung dieser Bücher erscheint.

Den Unterschied erkennen zwischen einem DKZV und einem seriösen Dienstleister

Jetzt werden manche sagen „Ja, aber Tolino/BoD/epubli usw. nehmen doch auch Geld dafür, dass sie mein Buch veröffentlichen“.

Ja – aber das sind Dienstleister, keine DKZV!

Der offensichtlichste Unterschied besteht darin, dass die Autorin oder der Autor immer die Rechte am eigenen Werk behält.

Die oben genannten Beispielfirmen bieten eine Dienstleistung an – zum Beispiel den Druck der Taschenbücher oder die Distribution des eBooks. Diese Dienstleistung ist klar umrissen und wird transparent abgerechnet. Auch würden diese Firmen sich niemals selbst als klassischer Verlag bezeichnen, sie verstehen sich ganz klar als Dienstleister.

Dann lieber Selfpublishing!

Wenn man also schon Geld in die Hand nimmt, um das eigene Buch zu veröffentlichen, dann ist der Weg des Selfpublishings hier die einzig richtige Alternative.

Denn für die fünftausend Euro, die ein Druckkostenzuschussverlag durchaus verlangt, bekommt man ein sehr gutes Lektorat und Korrektorat, ein professionell gestaltetes Cover und hat noch ein großzügiges Budget für Marketing-Maßnahmen.

Wie das funktioniert, erfahren unsere Mitglieder in zahlreichen Online-Seminaren, die in der Mitgliedschaft im Selfpublisher Verband inbegriffen sind. Außerdem profitieren sie von der Erfahrung der anderen Mitglieder des Verbands, mit denen sie sich in unserer Facebook-Gruppe oder auf unserem Discord-Server austauschen können.

Sag NEIN zu Druckkostenzuschussverlagen!

Solltest du dennoch Zweifel haben, gibt es hier eine Liste mit den meisten bekannten Druckkostenzuschussverlagen: Nein zu DKSVs

Melissa Ratsch

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Eine Antwort zu „Lieber Selfpublishing als Druckkostenzuschussverlag“

  1. Avatar von Heide Simm

    Wie kann man ein fertiges Buch vermarkten