
Es ist das Jahr 1979. Die siebenjährige Rosi lebt mit ihren Eltern und dem jüngeren Bruder Dietmar in Weißenburg, einem beschaulichen Städtchen in Mittelfranken. Sie ist ein ganz normales Mädchen, das Tiere liebt und abends nicht gern zu Bett geht, weil sie lieber mit der Großmutter Alfred-Hitchcock-Filme ansieht. Ihre behütete Welt gerät aus den Fugen, als die Oma dem Nachtgieger unwissentlich Tür und Tor in Rosis Traum- und Fantasiewelt öffnet. Nacht für Nacht jagt das höllische Ungeheuer sie fortan durch düstere Albträume. Tagsüber wird sie zu allem Übel von den beiden größeren Nachbarsburschen Bernd und Gerald schikaniert. Doch sie weiß sich mit List und Tücke gegen deren Attacken zur Wehr zu setzen. Als Bernd eine gemeine Tat begeht, eskalieren die Ereignisse. Rosi sieht rot und verbündet sich mit dem Schlimmsten aller Albträume.
Im beschaulichen Weißenburg treibt eine uralte Schreckgestalt ihr Unwesen. Es ist der dämonische Nachtgieger, der hoch über der Stadt in einer Festung haust. Tagsüber schläft er – kopfüber hängend wie eine riesenhafte Fledermaus – in einem verlassenen Turm. Doch nachts kommt er aus seinem Unterschlupf im Kalten Eck heraus und schwebt auf lautlosen Schwingen in den schlafenden Ort hinab. Um dort unartige Kinder zu jagen und zu fressen, die nicht brav in ihren Betten liegen.
Wehe dem, der sich nicht Schlag zweiundzwanzig Uhr im Haus in Sicherheit gebracht hat!