AUSGEKOTZT

Klappentext:

Sie leben nicht am Rand.
Sie leben danach.

Nach der Arbeit, nach der Familie, nach der Geduld der Behörden.
Dort, wo Biografien nicht mehr erzählt, sondern abgeheftet werden. In Kneipen, die bald schließen. In Suppenküchen, die nur noch funktionieren, weil jemand trotz Verbot den Topf anstellt. Zwischen Pfandflaschen, Formularen und der leisen Hoffnung, dass heute niemand genauer hinsieht.

Die Menschen in diesen Geschichten sind nicht spektakulär gescheitert. Sie sind langsam verschwunden. Sie werden verwaltet, weitergeschoben, aus dem Blickfeld geräumt. Man lässt sie warten, zählen, zahlen oder eben nicht mehr zahlen. Man erklärt ihnen, dass alles seine Ordnung hat – und nennt es Lebensqualität.

Ausgekotzt erzählt von alten Männern, die ihre letzten Machtspiele an Kneipentischen austragen, von Säufern mit Plänen, die erschreckend gut funktionieren, von Obdachlosen, die offiziell nicht mehr existieren, und von Helfern, die lernen müssen, dass Moral kein Ersatz für Wärme ist. Es sind Geschichten vom Aushalten, vom Bluffen, vom Stillhalten – und vom Moment, in dem jemand beschließt, nicht mehr mitzuspielen.

Der Ton ist hart, sarkastisch und oft komisch auf eine Weise, die weh tut. Nicht weil das Leben hier lustig wäre, sondern weil Lachen manchmal die letzte Form von Widerstand ist. Die Wendungen kommen leise, aber endgültig. Die Enden sind konsequent, selten gerecht und nie versöhnlich.

Dieses Buch erklärt nichts und entschuldigt niemanden.
Es hält fest, was übrig bleibt, wenn eine Gesellschaft Ordnung liebt, aber Menschen verlernt hat.

Geschichten zwischen Pfand und Grab.