Helmut Barz
Vita:
Die großen Maler der Renaissance und des Barock – wie beneide und verehre ich sie für ihre von Erato herbeigeküsste Gabe, in einem einzigen Bild die großen Epen zu erzählen, in einer Skulptur das ganze Wesen des Menschen zu vereinen. Mir selbst hingegen ist nur Caliope gelegentlich gewogen. Und sie mahnt mich streng, von Anfang an zu erzählen:
Ich wurde in Braunschweig geboren, einem Ort, der mir stetig fremder wird. Die Nordseeküste ist stattdessen meine Heimat: In St. Peter-Ording habe ich die schönere Hälfte meiner Jugend verbracht, bis ich dort 1988 das Abitur ablegte.
Nach zwei Jahren des Arbeitens an Berliner Theatern begann ich 1990 das Studium der Theaterwissenschaften in Gießen. Nach meinem Diplom schloss ich von 1995 bis 1998 ein Studium der Theaterregie in Frankfurt am Main an.
Thalia schien mir anfangs hold, doch nach über 20 Inszenierungen im In- und Ausland, an Stadt- und Staatstheatern sowie in der freien Szene setzte 2002 ein massiver Hörverlust meiner Theaterarbeit ein jähes Ende – gut, dass ich mir parallel zum Inszenieren schon eine Existenz als Texter und Übersetzer für Unternehmenskommunikation aufgebaut hatte, die mich bis heute ernährt.
Die Rekonvaleszenz nach dem Hörverlust gab mir jedoch die Zeit, endlich den lang ersehnten ersten Roman zu schreiben: Die Herrin – eine schaurige Novelle aus der bösen alten Zeit erschien 2006 im Gryphon-Verlag München. Seither sind sechs weitere Romane entstanden: die Krimireihe um Katharina Klein, die chaotischste Ermittlerin Frankfurts, der Noir/Horror-Crossover Ein dreckiger Job sowie die Satire Brumm! – Eine flauschige Fabel für eine schwarz-weiße Welt.
Nach Stationen in Kapstadt und New York lebe ich heute in Offenbach – allerdings wird der Ruf der Ferne wieder lauter, drängender. Aktuell arbeite ich an einer DysUtopie über die Zeiten der Pandemie.
