Vita:
Ich bin Jahrgang 1980 und Ossi aus der Platte. Meine Mutter, alleinerziehend, voll berufstätig und eine mutige Regimegegnerin, hat mir früh vorgelebt, wie man für seine Überzeugungen einsteht. Für mich ist Feminismus wie Wasser aus der Leitung – eine Selbstverständlichkeit. Aber mein eigener Weg war steinig: Ich war in der Pubertät kurz davor, richtig abzurutschen. Sozialarbeiter haben mich von der Straße geholt und ich habe die Kurve gekriegt. Heute bin ich in der gehobenen Mittelschicht angekommen – mit den Erfahrungen aus zwei sehr unterschiedlichen Gesellschaftsschichten im Gepäck. Mein Debüt ist eine Hommage an alle, die im sozialen Bereich arbeiten. An die, die jeden Tag für Menschen kämpfen, die sonst keiner sieht.
Mich faszinieren die Schicksale hinter den Tragödien und die Fragen, die sich daraus ergeben: Warum verlässt sie ihn nicht, wenn er sie schlägt? Haben Leben verschiedenen Wert?
Aber Vorsicht: Ich schreibe keine voyeuristischen Milieustudien. Ich schreibe über Menschen, was sie bewegt, was sie zerstört, und die gesellschaftlichen Mechanismen, die sie an den Rand drängen.