
Emilie von Drachenfels
Vita:
Die größte Kritik an Ideologien ist nicht ihre Benennung, sondern ihre Entlarvung durch schweigende Bilder.
Ich bin Emilie von Drachenfels (ein Pseudonym, aber ein hartnäckiges). Zur Welt kam ich als Kind.
Ich habe Geschichte, Kunstgeschichte, Philosophie und Politik in Kassel studiert, später Bildgeschichte und Ethnologie in Berlin. Schauspielunterricht nahm ich in Bielefeld und in Berlin — Letzteres war inspirierender, aber nicht unbedingt wärmer.
Ich liebe das Elisabethanische Theater, die Kunst der Hochrenaissance, die übersehenen Spätwerke Stefano della Bellas und das Mäzenatentum der Medici. Trotzdem lebe ich nicht in Florenz — mein Italienisch reicht gerade für einen höflichen Espresso, aber nicht für ein Gespräch über Giulio Romano.
Mein Lieblingsbild ist Odysseus und die Sirenen (1909) von Herbert James Draper. Es steht auf meinem Schreibtisch, neben einer Zitronenschale und einem abgenutzten Notizbuch — ich sehe es beim Schreiben, manchmal nur im Augenwinkel, manchmal lang. Es erinnert mich daran, wie nahe Verlockung und Verderben beieinanderliegen — und wie schön beides aussehen kann.
An schlechten Tagen höre ich Parov Stelar oder Jefferson Airplane, an guten Dave Brubeck oder Bona Dish.
Ich bereite gern Rucola-Avocado-Salat mit Cherrytomaten und Brokkoli zu. Manchmal auch nur Brokkoli. Mein Brokkolikonsum übersteigt noch den von Kokosnüssen, nicht aber den von Zitronen.
Ich lebe und arbeite in Berlin-Charlottenburg.